Die Künstlerin Jennifer Oellerich bewegt sich in ihrer Arbeit zwischen den Grenzen der Medien Bildhauerei, Zeichnung, Fotografie und Installation. Sie experimentiert mit diesen medialen Grenzen ebenso wie mit ungewöhnlichen Materialien und den Grenzen der Wissenschaft. Regen und die Spuren unterschiedlicher Wetter-phänomene sind für sie der Ausgangspunkt für ein Nachdenken über die existentiellen Bedingungen unseres Daseins und die Grenzen des Erkennens in der äußeren Welt, beispielsweise in der Meteorologie und in der Astronomie, aber auch in der Quantenphysik.
Auf mit Bitumenlack präparierten Oberflächen wird Regen aufgefangen, gesammelt und archiviert: die hinterlassenen Spuren des Regens fungieren als „pencil of nature“ und weisen Ähnlichkeiten mit Darstellungen von Galaxien auf. Übertragen in Keramik, erwecken sie Assoziationen an Aufnahmen von Mondlandschaften oder elektronenmikroskopischen Abbildungen. Die Formensprache ist dabei konsequenterweise der Wissenschaft entlehnt. So entstehen in einer Synthese aus uraltem, elementarem Material mit aktuellen Bildern und Sehgewohnheiten einzigartige Graphismen aus Tropfenspuren.
(T. Sauerländer, 2012)
Jennifer Oellerich, 1974 in Cuxhaven geboren, studierte an der UdK Berlin bei Tony Cragg und Florian Slotawa sowie ein Semester in Israel. Seit 2009 nahm sie an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. Die Künstlerin lebt in Berlin.