Marc Schmitz thematisiert in seinen Arbeiten der letzten Jahre die Malerei und den Malprozess an sich: er interessiert sich für die Schaffung eines Systems von Handlungsabläufen, in denen Bilder ohne ikonografischen Anspruch entstehen. Mit intellektueller Präzision gleichwohl konzeptioneller Askese.
Die wiederholte Tätigkeit des Farbauftrags und des Strukturierens des Materials Farbe öffnet sich dem aktuellen „Bildinhalt“. Malerei chiffriert ihre primären und eigenwertigen Grundlagen, wie Fläche, Struktur, Bildträger und vor allem: Farbe.
"Formal gesehen mag ein Raum zunächst einmal als Leerraum erscheinen, definiert durch den Abstand zwischen Körpern und Flächen; durch die Reihung von Abständen und Begrenzungen ergibt sich ein räumlicher Rhythmus - durch den Wechsel von Pause und Nichtpause wird das „spacing“ zum „timing“ – und der Leerraum so eine wesentliche Sinneinheit.
Zugleich ist der Raum mit Materie gefüllt. Die Raumqualität ergibt sich aus dem Maß der Verdichtung und Wirkfähigkeit ihres Inhaltes. Erst wenn dieser Raum durch das Einwirken von Kräften in Bewegung versetzt wird, beginnt das Kraftfeld des Innenraumes zu wirken. Im Kontext künstlerischer Interventionen ist der Raum nicht nur etwas Immaterielles zwischen Begrenzungen, sondern Ort der Artikulation. ....
Der Begriff des ‚Raumes’ ist zentral in der Arbeit von Marc Schmitz. Die Farbe als materialisierte Energie wird in seinen Bildern in wahre Energieströme verwandelt, in einen suggestiven imaginären Raum. Sie loten so zugleich das Spannungsverhältnis von Fläche und Raum aus. ..."