1958 geboren in Isparta, Türkei | lebt und arbeitet in Istanbul
Auflage: 7 Exemplare, betitelt, numeriert, datiert und signiert (jede Arbeit hat feine Unterschiede - Multiple)
Auflage: 7 Exemplare, betitelt, numeriert, datierung und signiert (jede Arbeit hat feine Unterschiede - Multiple)
Der türkische Künstler Tayfun Erdogmus verbindet die Geschichte mit der Gegenwart, östlicher mit westlicher Kunst und die Natur mit der Wissenschaft. Immer in Assoziation zur Schrift arrangiert er Blüten, Blätter und Papiere in Zeilen, die mit geometrischen Formen ergänzt und hinterlegt werden, so dass der ganzen, unter mehreren Schichten Lack durchscheinenden Komposition eine differenzierte Homogenität zu Grunde liegt. Gelingt ihm die Kommunikation interkultureller Differenzen und Ähnlichkeiten mit Hilfe einer abstrakten Sprache, so geht dem die Auseinandersetzung mit Kunst, Ästhetik, Wissenschaft, Kultur und Geschichte voraus. Symbolisch aufgeladene Blumen wie Rose, Tulpe und Narzisse werden aufgrund der Technik zu rein formalen Elementen, werden zu einem Mittel der Narration, Teil seines Stils, fern von jeglichem dekorativen Charakter. Der französische Begriff des nature morte wird hier nicht im Bildaufbau bestätigt, sondern aufgrund der Verwendung des toten Materials neu bewertet.
Tayfun hat während seines 3-monatigen DAAD-Stipendiatenaufenthaltes hier in Berlin von November 2009-Januar 2010 eine äußerst sehenswerte delikate Serie von handgeschöpften Papieren in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Bethanien hergestellt (Abbildungen siehe unten im Bildteil)Bitte die Abbildungen anklicken - sie werden in voller Größe gezeigt.
In einer unprätentiösen und wie selbstverständlich anmutenden Weise arbeitet Tayfun Erdogmus mit getrockneten und gepressten Blüten, die er zusammen mit handgeschöpften Papieren in die (halb-) transparenten Oberflächenschichten seiner Bilder einarbeitet; er arrangiert seine Blüten dabei mit der Nüchternheit eines Naturforschers, ohne kalligrafische oder ornamentale Zitate. Ihm gelingt es, so eine Verbindung zwischen einer internationalen zeitgenössischen Bildsprache einerseits und der eigenen, türkisch-osmanischen Bild- und Kunsttradition andererseits herzustellen. Die Verbindung dieser "Spurensicherungen" zu Kalligrafie oder Ornament stellt sich danach eher im Auge des Betrachters ein.
1958
geboren in Isparta, Türkei
1975-79
besuchte das State College of Applied Fine Arts, Painting Department, in Istanbul, Türkei
1980
Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst mit Unterstützung durch ein Stipendium der Österreichischen Regierung, Salzburg
1981
Assistent am State College of Applied Fine Arts, Istanbul, Türkei
1985
Teilnahme an der Internationale Sommerakademien für Bildende Kunst, Salzburg, Österreich
1986
Doktorand an der Marmara University Faculty of Fine Arts Istanbul, Türkei
1986-89
DAAD-Stipendium der Hochschule der Künste, Berlin
1990
Assistenz-Professur, Marmara University Faculty of Fine Arts, Istanbul, Türkei
1991
1997
Professor und Leiter der Abt. Bildende Kunst der Marmara University Faculty of Fine Arts, Istanbul, Türkei